Eröffnung

9 – 12 Juni 2022
Universität für angewandte Kunst Wien
Vordere Zollamtsstraße 7
A-1030 Wien

Beim internationalen Kolloquium des künstlerischen Forschungsprojekts Reflecting Oil, das von Donnerstag,
9. bis Sonntag, 12. Juni 2022 an der Universität für angewandte Kunst in Wien stattfindet, soll das in dem Projekt
angestoßene multiperspektivische Umdenken zum Thema Erdöl weiter vorangetrieben werden.
Das Kolloquium richtet einen frischen Blick auf unser Verständnis von den sozioökonomischen und ökologischen
Folgen der Abhängigkeit der heutigen Gesellschaft von fossilen Brennstoffen und der dringenden Notwendigkeit
eines nachhaltigen Übergangs zu sauberer Energie.

Zum Auftakt des Kolloquiums laden wir zu einer Performance der renommierten Choreografin Kat Válastur
und einer anschließenden Podiumsdiskussion ein.

Eröffnung: 9. Juni 2022, 18.00 Uhr (öffentlich, Eintritt frei)

Performance: Kat Válastur (in Kooperation mit Thomas Grill (AT) und Ernst Logar)

Podiumsdiskussion: Jordan Kinder (CA), Ernst Logar (AT), Holger Ott (AT), Cleo Reece (CA), Kat Válastur (DE)
Moderation: Alejandra Rodríguez-Remedi (GB)

Die Eröffnungsveranstaltung findet im Auditorium/ Atrium statt und ist auch von 18:00 bis 20:30 Uhr
als Livestream verfügbar.

>> Livestream öffnen

Informationen zu den geltenden COVID-19-Regelungen finden Sie unter https://www.dieangewandte.at/covid19


An den darauffolgenden Tagen (10 -12. Juni) werden beim Kolloquium 21 TeilnehmerInnen aus Kunst und Wissenschaft
zusammenkommen und in drei interdisziplinären Workshops mit einem jeweils künstlerischen, theoretischen
oder narrativen Arbeitsansatz ihren Beitrag zu der von Reflecting Oil durchgängig verfolgten ganzheitlichen
Betrachtungsweise des Themas Erdöl leisten:

Arbeitsgruppe 1 (Leitung: Ernst Logar (AT), Leonhard Gruber (AT))
Der Workshop in den Labors der Universität zu künstlerischen Forschungsmethoden widmet sich
in künstlerischen Experimenten dem praktischen Umgang mit der Substanz.
TeilnehmerInnen: Elisabeth Dokulil (AT), Marina Fraga (BR), Patrick Jasek (AT), Karez Abdulhameed (IQ), Herwig Steiner (AT),
Herwig Turk (AT), Andrei Molodkin (FR)      

Arbeitsgruppe 2 (Leitung: Alejandra Rodríguez-Remedi (GB))
Im Workshop zur Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit von Öl soll ein theoretischer Text über die Auswirkungen der Sichtbarkeit
bzw. Unsichtbarkeit von Öl auf seine kulturelle Darstellung und soziale Wahrnehmung verfasst werden.
TeilnehmerInnen: Pit Arnold (AT), Simone Gingrich (AT), Jordan Kinder (CA),  David Misch (AT), Arianna Mondin (IT),
George Osodi (NG), Elena Sorokina (FR/BE), Benjamin Steininger (AT)

Arbeitsgruppe 3 (Leitung: Ulrike Payerhofer (AT), Olaf Osten (AT))
Der Workshop zum Übergang aus dem Erdölzeitalter wiederum ist der Gestaltung einer Graphic Novel gewidmet,
die in ihrem kreativen Narrativ dazu anregen soll, sich eine Zukunft nach dem Erdöl vorzustellen.
TeilnehmerInnen: Amanda Boetzkes (CA), Kinga Kielczynska (PL), Holger Ott (AT), Cleo Reece (CA), 
Johannes Schmidt (AT), Janet Stewart (GB)

Die drei Workshops sind dem Fachpublikum vorbehalten, die Ergebnisse des Kolloquiums werden jedoch
auf der Webseite des Projekts und 2023 als Buch veröffentlicht.

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Biografien in alphabetischer Reihenfolge:

Karez Abdulhameed

Karez Abdulhameed ist Masterstudentin mit dem Schwerpunkt Bohrtechnik am Department Petroleum Engineering der Montanuniversität Leoben. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Petroleum Engineering von der Universität von Kurdistan Hewlêr und ist Mitglied der Society of Petroleum Engineers (SPE).

Elisabeth Dokulil

Nach ihrem Studium der Biochemie und einer mehrjährigen Tätigkeit in der Informatik begann Elisabeth Dokulil 1986 ihre Ausbildung zur Psychotherapeutin in Psychoanalyse und Gruppenanalyse. Ab 1994 arbeitete sie als Psychoanalytikerin und Gruppenanalytikerin in Wien und als Lehrtherapeutin für Gruppenanalyse und Psychoanalyse in der Ukraine, Russland, Bulgarien und Albanien. 2005 war sie an der Gründung der Sigmund Freud Privatuniversität Wien beteiligt. Bis 2016 arbeitete sie dort als Leiterin des Internationalen Programms. (nicht teilgenommen)

Thomas Grill

Thomas Grill arbeitet als Komponist und Performer elektroakustischer Musik, als Medienkünstler, Technologe und Klangforscher. Sein künstlerisches Schaffen inkludiert verschiedenste Bereiche der hörbaren und medienübergreifenden Kunst, wobei der Schwerpunkt auf lautsprecherbasierter Musik, elektroakustischer Improvisation sowie Installationen und Interventionen liegt. Seine Ausbildung umfasst ein Studium der technischen Physik in Linz, der Computermusik und elektronischen Medien sowie der interaktiven elektronischen Instrumente in Wien. Er promovierte in Komposition und Musiktheorie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Es folgte eine Postdoc-Forschung am Österreichischen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (OFAI) im Bereich maschinelles Hören und Lernen. Derzeit leitet er den Universitätslehrgang für Elektroakustische und Experimentelle Musik und das künstlerische Forschungsprojekt „Rotting sounds“ an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Thomas Grill wurde beim Prix Ars Electronica mit einer lobenden Erwähnung in digital musics, mit dem Theodor-Körner-Preis, dem Award of Excellence des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Outstanding Artist Award for Interdisciplinarity (Bonuspreis) des österreichischen Bundeskanzleramtes und einer Reihe von Stipendien für seine Arbeit ausgezeichnet.

Kinga Kieczyska

Kinga Kieczyska ist eine post-disziplinäre Künstlerin aus Polen, die am Sandberg Institut und an der Gerrit Rietveld Academie (Amsterdam) studiert hat. In ihrer Arbeit untersucht sie die Interaktion des Menschen mit der Natur. Sie plädiert für eine reduktionistische Logik, die die vorherrschende Logik des produktiven Wachstums ersetzen soll. Um die physische Ausdehnung ihrer Werke in ihren Kontext und ihre Produktionsweisen hervorzuheben, bezeichnet sie diese als „Environments“. Kinga Kieczyskas Arbeiten wurden bereits in der Exile Gallery (Wien), auf der Manifesta 12 (Palermo), im Museum für zeitgenössische Kunst (Belgrad), im Museum für moderne Kunst (Warschau), im Mediamatic (Amsterdam), im Aether Art Space (Sofia), im SAVVY (Berlin), im FOAM (Amsterdam) und im De Appel (Amsterdam) gezeigt.

David Misch

David Misch hat einen Lehrauftrag an der Montanuniversität Leoben (Steiermark), wo er als stellvertretender wissenschaftlicher Leiter tätig ist. 2017 arbeitete er als eingeladener Postdoc-Forscher am Institut für Strukturgeologie, Tektonik und Geomechanik (Aachen). Seine Arbeit befasst sich mit klassischer Öl- und Gasexploration, Paläoklima- und Umweltrekonstruktionen sowie mit geologischen Lösungen für kohlenstoffarme Geoenergie. Für seine Beiträge zur Sedimentologie erhielt er den Hans-Höfer-von-Heimhalt und den Walther-E.-Petraschek-Preis der Österreichischen Geologischen Gesellschaft und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Weiters veröffentlichte David Misch drei Bücher über Extremsportarten, Randonnée, Intensität und 1000/24, sowie einen Roman über die Rolle der Künste im Autoritarismus, Schatten über den Brettern, der auf der Shortlist von „Das Debüt 2020 – Bloggerpreis für Literatur“ – stand. Außen Innen, eine Sammlung von Kurzgeschichten, wird 2022 veröffentlicht.

George Osodi

George Osodi ist ein nigerianischer Fotograf aus Ogwashi-Uku, Delta State. Er studierte Betriebswirtschaftslehre am Yaba College of Technology (Lagos). Von 1999 bis 2001 arbeitete er als Fotojournalist bei der Comet Newspaper in Lagos, von 2001 bis 2008 war er für die Associated Press News Agency in Lagos tätig. Seine Fotografien bewegen sich zwischen Fotojournalismus und künstlerischer Dokumentation und behandeln Themen wie zeitgenössische nigerianische Monarchen oder Ungerechtigkeiten im Nigerdelta im Zusammenhang mit seinen natürlichen Ressourcen. George Osodi wurde 2004 beim Fuji Africa Photojournalist of the Year Award mit dem ersten Preis ausgezeichnet und stand 2009 auf der Shortlist für den Sony World Photography Award. Er hat 2015 im Newark Museum (New Jersey), 2012 in der Photographers‘ Gallery (London), 2010 im Stedelijk Museum (Amsterdam), 2009 im National Museum of Contemporary Art (Oslo) und 2007 auf der Documenta 12 (Kassel) ausgestellt.

Ulrike Payerhofer

Ulrike Payerhofer hat Kunstgeschichte und Kulturmanagement in Wien studiert. Nachdem sie sieben Jahre lang eine Galerie für zeitgenössische Kunst geleitet hatte, kam sie als Kuratorin und Senior Artist im interdisziplinären Projekt UniNEtZ an die Universität für angewandte Kunst Wien. Ihre kuratorische Praxis und Forschung konzentriert sich auf multidisziplinäre Kollaborationen und partizipative Methoden an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Ulrike Payerhofer baut derzeit die Plattform Projektwerkstatt (2022–2024) für transdisziplinäre Kooperationen zum Thema Nachhaltigkeit auf, die sie aus einer kuratorischen Perspektive leiten wird.

Johannes Schmidt

Johannes Schmidt ist außerordentlicher Professor für Energie- und Ressourcenökonomie an der Universität für Bodenkultur Wien. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der integrierten Modellierung von Energiesystemen mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien. Johannes Schmidt interessiert sich für die Entwicklung eines umfassenden Ansatzes zur Bewertung erneuerbarer Energien, der technische, wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte einschließt. Im Rahmen seiner Postdoc-Tätigkeit arbeitete er an Forschungsinstituten in den Niederlanden und in Brasilien.

Benjamin Steininger

Benjamin Steininger ist Kultur- und Medientheoretiker, Wissenschaftshistoriker und Kurator. Er arbeitet als Postdoktorand am Exzellenzcluster UniSysCat der Technischen Universität Berlin und am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (Berlin). Von 2012 bis 2016 leitete Benjamin Steininger ein Forschungs- und Sammlungsprojekt zu „100 Jahre Öl und Gas im Wiener Becken“. Im Jahr 2016 gründete er gemeinsam mit Alexander Klose das Forschungskollektiv „Beauty of Oil“ (beauty-of-oil.org). In der Folge verfassten Steininger und Klose gemeinsam das Buch Erdöl. Ein Atlas der Petromoderne (Berlin 2020) und kuratierten die Ausstellung Oil. Schönheit und Schrecken im Erdölzeitalter im Kunstmuseum Wolfsburg (9/2021–1/2022, dazu erschien 2021 das gleichnamige deutsch/englische Buch, herausgegeben in Zusammenarbeit mit Andreas Beitin). 2022 wird ein Film von Matthias Frick über das Projekt mit dem Titel Petro-Melancholie. Das Erdölzeitalter im Spiegel der Kunst auf Arte ausgestrahlt.

Pit Arnold

Pit Arnold ist Doktorand im Bereich Reservoir Engineering an der Montanuniversität Leoben. In seiner Forschung befasst er sich mit der Untersuchung von Gesteins-Fluid- und Fluid-Fluid-Eigenschaften unter verschiedenen Bedingungen, der Bildung von Mikroemulsionen im Reservoir während EOR-Prozessen sowie mit der Analyse von Mikroemulsionen und von Verdrängungsprozessen mittels CT-Scanning.

Mari Fraga

Mari Fraga ist Künstlerin und Forscherin und arbeitet in verschiedenen Medien wie Skulptur, Fotografie, Video, Malerei und Installation. Sie ist Professorin an der Hochschule für bildende Künste der Bundesuniversität von Rio de Janeiro. Mari Fraga hat einen kunstbasierten Doktortitel in Kunst und zeitgenössischer Kultur mit einem Gastdoktorat an der Konstfack University of Arts, Crafts and Design (Schweden). Sie gründete die Zeitschrift Revista Carbono (www.revistacarbono.com), war Mitglied der Cooperativa de Mulheres Artistas und Leiterin der Forschungsgruppe GAE – Arte e Ecologias. Fraga untersucht das menschliche Handeln in der Natur, die Dichotomie von „natürlich“ und „künstlich“, das Anthropozän, den Klimawandel, fossile Brennstoffe, Bergbau und industrielle Landnutzung. In ihrer Arbeit schlägt sie Analogien zwischen Körper und Erde vor, inspiriert vom Ökofeminismus und aus einer lateinamerikanischen Perspektive.

Leonhard Gruber

Leonhard Gruber arbeitet am Institut für Kunst und Technik an der Universität für angewandte Kunst Wien. Dort ist er für die Verwaltung der Geräte der Abteilung sowie für sicherheitsrelevante Fragen des Laborbetriebs und der Gerätenutzung zuständig. Bei Reflecting Oil unterstützt Leonhard Gruber die Entwicklung und Durchführung von Experimenten im Labor der Angewandten.

Jordan B. Kinder

Jordan B. Kinder ist Umwelt-, Geistes- und Medienwissenschaftler aus dem heutigen Norden von British Columbia und Bürger der Métis Nation von Alberta. Er forscht zur Kulturpolitik in den Bereichen Energie, Medien, Infrastruktur und Umwelt und hat an der University of Alberta in Englisch und Filmwissenschaften promoviert. Von 2020 bis 2022 war Jordan Kinder SSHRC-FRQSC Postdoctoral Fellow in der Abteilung für Kunstgeschichte an der McGill University (Montreal). In diesem Herbst wird er als Postdoctoral Fellow am Mahindra Humanities Center der Harvard University (Massachusetts) arbeiten.

Andrei Molodkin

Andrei Molodkin ist ein in Russland geborener Konzeptkünstler, der in Paris lebt und arbeitet. Von 1985–87 diente er in der sowjetischen Armee und transportierte Raketen durch Sibirien. 1992 schloss er sein Studium der Architektur und Innenarchitektur an der Staatlichen Stroganov-Universität für Kunst und Industrie in Moskau ab. Andrej Molodkins künstlerische Praxis umfasst Zeichnung, Skulptur und Installation. Indem er Erdöl zu einem zentralen Bestandteil seiner Kunst macht, transformiert er diesen essenziellen Industrierohstoff in eine ästhetische Form. Neben dem Aspekt der (merkantilen) Aufwertung eines in der Kunst selten verwendeten Materials sieht Andrej Molodkin den Treibstoff, der nicht zuletzt aus lang verstorbenen Organismen gewonnen wird, als Symbol für den Kreislauf von Leben und Tod, der auch in seinen Zeichnungen thematisiert wird. Seine Werke befinden sich in einer Reihe bedeutender öffentlicher und privater Sammlungen, wie etwa in der nationalen Sammlung der Tate Gallery.

Olaf Osten

Olaf Osten ist ein deutscher Künstler und Grafikdesigner. Sein Werk umfasst Natur-, Identitäts- und Bewegungsthemen auf der Grundlage von Zeichnungen und wurde in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiert. Seine Arbeiten sind Teil der Sammlungen u. a. des International Peace Institute (New York/Manama), des Wien Museum (Wien), des Complexity Science Hub (Wien) und der Arbeiterkammer Österreich. Olaf Osten studierte Grafikdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (Hildesheim) und am Institute of Art, Design and Technology (Dublin). Er hat zahlreiche interdisziplinäre Kultur- und Wissenschaftsprojekte mit Wiener Partnern wie dem Impulstanz Festival, den Wiener Festwochen und dem mumok realisiert.

Cleo Reece

Cleo Reece stammt aus der indigenen Volkgruppe der Cree und ist Mitglied der Fort McMurray #468 First Nation. Sie absolvierte ein Bachelorstudium in General Studies: Bildung und Umweltstudien an der Simon Fraser University (Vancouver). Als Organisatorin und Administratorin von Filmfestivals war sie in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren an Medien- und Videoproduktionen in Vancouver beteiligt und wurde zur einer Schlüsselfigur in der aufkeimenden indigenen Medienkunstszene auf dem unteren Kontinent. Cleo Reece hat als Erwachsenenbildnerin für das Keyano College und die Northland School Division (Fort McMurray) gearbeitet und sich für die Wiederbelebung der Cree-Sprache und der mündlichen Überlieferung eingesetzt. Im Jahr 2011 wurde sie zum Ratsmitglied für die Fort McMurray First Nation gewählt und war drei Jahre lang im Amt. Als designierte Vertreterin der Treaty 8 First Nations of Alberta war sie von 2013 bis 2017 als indigenes Mitglied für Alberta im Lenkungsausschuss für traditionelles Wissen des Mackenzie River Basin Board tätig. Außerdem ist sie seit über fünf Jahren Mitglied des Treaty 8 Education Committee. Reece koordinierte von 2015 bis 2018 das Healing Gathering for the Land, Water, and People. Das Healing Gathering konzentrierte sich vier Jahre lang auf kulturelle, geistige, körperliche und emotionale Heilung. Als Gründungsdirektorin der Keepers of the Athabasca Watershed Society, die mit ihrer Schwesterorganisation, den Keepers of the Water, fusionierte, ist sie derzeit Ko-Vorsitzende und an zahlreichen Aktivitäten beteiligt. Darüber hinaus ist sie Beraterin der Ältesten im Aramat-Projekt, das ein Team für ein sechsjähriges Projekt zusammenbringt, das sich auf die globale biologische Vielfalt, die Gesundheit und das Wohlbefinden der indigenen Bevölkerung konzentriert. Das Projekt wird von der Universität Alberta und indigenen Partnern geleitet.

 

Elena Sorokina

Elena Sorokina ist Kuratorin und Kunsthistorikerin. Sie ist Ko-Kuratorin des armenischen Pavillons auf der Biennale Venedig 2022. Von 2017 bis 2018 war sie Chefkuratorin des Higher Institute for Fine Arts (Belgien). Zwischen 2015 und 2017 war sie kuratorische Beraterin der Documenta 14 (Athen/Kassel). Die von ihr kuratierte Ausstellung Crystal Clear: Travels in Sustainable Exhibition Making wurde von Dezember 2020 bis März 2021 im Pera Museum (Istanbul) gezeigt. Die nächste Ausstellung, Forms of Fragility, wird im Oktober 2022 im Rudolfinum (Prag) eröffnet. Elena Sorokina hat Ausstellungen im BOZAR (Brüssel), bei der Art Brussels, WIELS (Forest/Brüssel), im Centre Pompidou (Paris), Musée d’Art Moderne (Paris), im SMBA (Amsterdam) und anderen Institutionen kuratiert. (nicht teilgenommen)

Janet Stewart

Janet Stewart ist derzeit Dekanin der Fakultät für Kunst und Geisteswissenschaften an der Universität Durham. Sie absolvierte ein Master- und ein PhD-Studium an der Universität Glasgow. Bis 2016 lehrte sie an der University of Aberdeen als Professorin für Deutsch und visuelle Kultur. Sie war Gründungsdirektorin des Centre for Visual Arts and Culture und Teil des Teams, das sich erfolgreich um die Einrichtung des Leverhulme-Doktorandenausbildungszentrums für visuelle Kultur in Durham beworben hat. Von 2015 bis 2018 war sie außerdem Leiterin der School of Modern Languages and Cultures. Janet Stewart hat zwei Monografien veröffentlicht, Fashioning Vienna und Public Speaking in the City. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt beschäftigt sie sich mit Modernität und visueller Kultur im Zusammenhang mit Energie, Öl, Erinnerung und Sehen.

Amanda Boetzkes

Amanda Boetzkes ist Professorin für zeitgenössische Kunstgeschichte und -theorie an der Universität von Guelph. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Wahrnehmung und Darstellung sowie auf Theorien des Bewusstseins und der Ökologie. Sie analysiert die komplexen menschlichen Beziehungen zur Umwelt aus einem ästhetischen Blickwinkel, untersucht den menschlichen Umgang mit Abfall und die globale Energiewirtschaft. Sie ist Autorin mehrerer Bücher, Plastic Capitalism: Contemporary Art and the Drive to Waste (MIT Press, 2019), The Ethics of Earth Art (University of Minnesota Press, 2010), und demnächst wird ein weiteres Buch mit dem Titel Ecologicity: Vision and the Planetarity of Art erscheinen. Weiters ist sie Herausgeberin von Artworks for Jellyfish (Noxious Sector, 2022), Heidegger and the Work of Art History (Routledge, 2014) und des 2023 erscheinenden Bandes Art’s Realism in the Post-Truth Era. Ihr aktuelles Projekt At The Moraine befasst sich mit der Visualisierung von Umgebungen und konzentriert sich auf indigene Territorien in der Nordpolregion.

Simone Gingrich

Simone Gingrichs akademischer Hintergrund liegt in den Bereichen Ökologie und Sozialökologie. Sie ist Assistenzprofessorin für Soziale Ökologie mit Schwerpunkt auf sozial-ökologischer Langzeitforschung an der Universität für Bodenkultur Wien. Ihre Forschung untersucht die historische Entwicklung von Herausforderungen im Zusammenhang mit der nachhaltigen Land- und Ressourcennutzung, wobei sie sich auf die Verbindungen zwischen Erholung von Wäldern, Industrialisierungsprozessen und daraus resultierenden Klimaauswirkungen konzentriert.

Patrick Jasek

Patrick Jasek ist Doktorand am Lehrstuhl für Reservoir Engineering an der Montanuniversität Leoben. Der Fokus seiner Forschungsgruppe liegt auf dem Gebiet der Lagerstättentechnologie.
Dabei beschäftigt er sich mit der Beschreibung von physikochemischen Eigenschaften der Transportprozesse in porösen Lagerstätten mit besonderer Relevanz für Subsurface Power to Gas Conversion, Carbon Capture Utilization and Storage, Underground Hydrogen Storage und Geothermal Energy Recovery.


Ernst Logar

Ernst Logar geboren 1965 in Klagenfurt, seit 1995 Auseinandersetzung mit den Medien Fotografie, Film und Skulptur sowie installative Arbeiten. In seiner Arbeit thematisiert Logar bestehende Machtverhältnisse ebenso wie auch zeitgeschichtliche, soziokulturelle und ökologische Phänomene.
1997−1999 Studium Experimentelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz und 1999−2004 Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien, 2006–2007 Universitätslehrgang Kultur und Organisation“ – Institut für Kulturkonzepte und Universität Wien. Künstlerische Arbeiten (Auswahl): Non Public Spaces (seit 1998), Den Blick hinrichten (2004−2008), Das Ende der Erinnerung − Kärntner PartisanInnen (2008–2012), Invisible Oil (2008), Sustainable Transformation (2010), Ort der Unruhe (2012–2018), Tar Sands: Approaching An Anthropocentric Site (2016), Reflecting Oil: Arts-based Research on Oil Transitionings (seit 2019).

Arianna Mondin

Arianna Mondin studierte Architektur an der Università Iuav di Venezia (Venedig) und an der Akademie der bildenden Künste (Wien). Sie ist Doktorandin an der Fakultät für Architektur und Design der Universität Genua und Redaktionsmitglied von Vesper, Rivista di Architettura, Arti e Teoria, einer wissenschaftlichen Zeitschrift der Abteilung für Architektur und Kunst der Universität Iuav di Venezia. Arianna Mondin ist Mitglied der Forschungsgruppe PRIN im Forschungsprojekt SYLVA – Rethink the sylvan: Auf dem Weg zu einer neuen Allianz zwischen Biologie und Künstlichkeit, Natur und Gesellschaft, Wildnis und Menschheit.

Holger Ott

Holger Ott ist Inhaber des Lehrstuhls für Reservoir Engineering am Department of Petroleum Engineering an der Montanuniversität Leoben. Seit 2011 ist er Visiting Reader am Department of Earth Science & Engineering am Imperial College London und an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Holger Ott verfügt über Erfahrungen sowohl in der Wissenschaft als auch in der Industrie und arbeitete unter anderem bei Shell, an der Universität Köln und der Freien Universität Berlin. Seine Forschung konzentriert sich auf geologische Aspekte der Entwicklung nachhaltiger Energietechnologien.


Alejandra Rodriguez-Remedi

Alejandra Rodríguez-Remedi wurde 2007 an der Gray’s School of Art (Aberdeen) promoviert. Sie arbeitete erstmals 2008, als sie in der schottischen Ölindustrie tätig war, mit Ernst Logar zusammen. Seit 2017 trägt sie als Forscherin zu den Projektvorschlägen von Reflecting Oil bei. Erfahrungen mit ganzheitlichen methodischen Ansätzen sammelte sie bei mehreren großen Bildungsforschungsprojekten an der Universität Concepción in Chile (1998–2002). Derzeit arbeitet sie als Lehrbeauftragte für Film und visuelle Kultur an der Universität Aberdeen.

Herwig Steiner

Herwig Steiner ist Medienkünstler, Filmemacher und Musiker. Er entwickelt, gestaltet, produziert und fördert eine Vielzahl von Kunstprojekten in allen Mediendisziplinen. „Seine spielerischen Experimente konzentrieren sich auf jene Phänomene, in denen die virtuelle Realität in die reale Welt eindringt“ (Alex Samyi, Museum am Bach). „Herwig Steiner kritisiert den öffentlichen Diskurs durch Rationalität und Kunst“ (Peter Weibel). Steiner studierte Medienkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo er viele Jahre Assistent von Peter Weibel war. Seine künstlerische Ausdrucksformen manifestieren sich auch in seiner Beteiligung an Kunst- oder Musikprojekten wie (MA:HST), Die Großen Ferien, The Carpet Brothers und Sirupop.

Herwig Turk

Herwig Turk lebt und arbeitet in Wien. In seinen Projekten untersucht er die Verbindung von Kunst, Technologie und Wissenschaft. In den letzten Jahren wurden seine Arbeiten u. a. im Kunsthaus Wien, im Museum für angewandte Kunst (Wien), im Museum für Moderne Kunst (Kärnten), im Seoul Museum of Art, im Neuen Museum Weserburg (Bremen), im Medienkunstlabor TESLA (Berlin), in der Galerie Georg Kargl (Wien) und auf der transmediale (Berlin) gezeigt. Seit 2014 ist Herwig Turk als Senior Artist in der Abteilung für Social Design an der Universität für angewandte Kunst Wien tätig.

Kat Válastur

Kat Válastur ist eine in Berlin lebende Choreografin und Performerin. Ihre choreografischen Arbeiten sind geprägt von der Kreation transformativer Erfahrungen auf der Bühne. In ihrer Arbeit manifestieren die Körper die Art und Weise, wie Machtstrukturen erfahren und verkörpert werden. Durch die Verwendung des Mythischen als Werkzeug erzeugt sie einen Zustand, der mit historischen, fiktionalen, sozialen und persönlichen Erfahrungen aufgeladen ist. Diese mythische Konstruktion, die die Realität kanalisiert, wird zu einem spekulativen Topos und einem Kraftfeld, das die Performer bewohnen. Kat Válasturs präzise ausgearbeitete Choreografien sind davon geprägt, wie Körper der Macht unterworfen werden und wie sie diese Erfahrung langsam in eine Position des Widerstands verwandeln. Die choreografischen Bedingungen, die sie schafft und die sie „Kraftfelder“ nennt, bilden die Grundlage für sie und die Performer, eine Tanzsprache zu entwickeln, deren Kern das Element der Transformation ist. Ihre Arbeit wird national und international präsentiert.

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