Experiment V, Leoben, 1.-2. Oktober 2020

Ernst Logar führte mit Karez Abdulhameed, Patrick Jasek, Rene Ritter und Ahmad Kharrat vom Department Petroleum Engineering drei Experimente parallel durch: ein Experiment mit mikrofluidischen Chips, sowie Experimenten zu Destillation und Viskosität.

Die Mikrofluidik analysiert das Verhalten von Flüssigkeiten im kleinen Maßstab. Ein wesentlicher Impuls für das Experiment mit mikrofluidischen Chips war, das dabei kulturell bedeutende Flüssigkeiten mit Rohöl zusammengebracht werden können. Zuerst wurde Milch in einen Chip und dann in Rohöl injiziert, was dazu führte, dass das Öl die Milch verdrängte. Dieses Experiment wurde dann unter Verwendung von Honig und Coca-Cola, jeweils von Rohöl gefolgt, wiederholt. In jedem Fall änderten sich die Farben der Substanzen. Die Milch wurde heller und kleine Fettpartikel wurden sichtbar, während Honig und Coca-Cola transparent wurden. Das Rohöl selbst wurde gelb.

Gleichzeitig wurde ein fraktioniertes Destillationssystem eingerichtet und der fraktionierte Kolben mit Rohöl gefüllt. Bei der fraktionierten Destillation wird ein Stoffgemisch durch Erhitzen auf eine Temperatur, bei der eine oder mehrere Fraktionen verdampfen, in seine Bestandteile oder Fraktionen getrennt. Das Öl wurde dann erhitzt und vier Proben aus verschiedenen Temperaturbereichen – 20 bis 40 Grad Celsius, 40 bis 60, 60 bis 90 und 90 bis 200 – gesammelt. Die Proben repräsentieren in etwa die industriellen Anwendungen des leichteren Bereichs von Rohölfraktionen, wie Benzin, Naphtha und Kerosin und hatten eine Bandbreite an Geruchsintensität. Die ersten Proben rochen sehr leicht im Vergleich zu den letzten, die sehr stark rochen.

Für das dritte Experiment wurde ein Viskosimeter unter Verwendung eines Acrylstifts mit Wasser und eines mit Rohöl konstruiert. Ziel dieses Experiments war es, den abstrakten Wert der Viskosität mit ihrer körperlichen Erfahrung zu verbinden.

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